Renault Fourgon 1000kg ermöglichte den Händlern und Handwerkern in der
Nachkriegszeit wieder normales Geschäftsleben zu führen und wurde zum Symbol
des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg. Hier eine Erinnerung an den Urahn
von Renault Master.
Nach dem Krieg hatte die Belieferung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und
Brennstoffen höchste Priorität, daher musste das Versorgungs- und Transportproblem
schnell bewältigt werden. Leichte
Nutzfahrzeuge waren dafür unentbehrlich. Bereits 1945 wurde der so genannte
Pons - Plan zum Wiederaufbau der französischen Automobilindustrie entwickelt,
benannt nach seinem Verfasser Paul Marie Pons. Der Plan sah vor, die
Automobilindustrie auf die Massenproduktion umzustellen.
Renault Fourgon 1000kg - der Urahn von Renault Master. |
Das nach dem Zweiten Krieg verstaatlichte Unternehmen Renault wurde im
Rahmen des 1000/1400kg Kastenwagenprogramms mit der Produktion eines robusten,
erschwinglichen und praktischen Nutzfahrzeugs beauftragt. Renault präsentierte
sein neues ursprünglich für das Militär konzipiertes Modell im Jahre 1945, zwei
Jahre später wurde es auf den Markt gebracht. Der Fourgon 1000 kg wurde mit
Robustheit entworfen, hatte Starrachsen und separates Chassis aus Stahl. Angetrieben
wurde das Nutzfahrzeug mit einem seitlich angebrachten 2,4 Liter Ottomotor mit
62PS, der vor zehn Jahren im PKW-Modell Renault Primaquatre eingeführt wurde.
Die Karosserie hatte ein Spantengerippe aus Holz (1950 gesunken) und einen für
Renault charakteristischen Kühlergrill. Dank großen Rädern und kurzem Radstand war
der Renault 1000kg besonders wendig. Auch dank dem Ladevolumen von 7,45 m³ war
der Fourgon 1000kg perfekt an die Anforderungen des Wiederaufbaus in der
Nachkriegszeit angepasst. Der Kastenwagen erfreute sich großer Beliebtheit und
wurde zum unverzichtbaren Bestandteil des wirtschaftlichen Aufschwungs.
Renault Fourgon 1000kg - in der Nachkriegszeit unentbehrlich |
Im Laufe der Zeit wurden verschiedene Varianten vom Renault 1000kg gebaut wie
ein Fahrgestell für Aufbauten und Pritschenwagen. Den Ottomotor mit 62 PS
ersetzte Renault durch neu entwickelte Versionen, später auch durch
Dieselmotoren. 1949 folgte eine Version mit 1400kg Nutzlast und Allradantrieb. Seit
1956 hat das Nutzfahrzeug auch seinen Namen geändert: die Version Pritschenwagen
/ Fahrgestell hieβ Voltigeur und der Kastenwagen wurde in Goelette umbenannt.
Insgesamt wurden 124.570 Einheiten hergestellt. Die Produktion des Voltigeur
endete 1963 und Goelette wurde bis 1965
produziert. Seine Nachfolger hieβen der Renault Super Goelette SG2 und der
Renault Estafette und waren nicht weniger erfolgreich.
Renault Estafette - der Nachfolger von Renault Fourgon 1000kg. |
Renault Fourgon 1000kg trug deutlich zur Ankurbelung der Wirtschaft in der
Nachkriegszeit bei. Dank dem beliebten Nutzfahrzeug sicherte sich Renault einen
Platz im immer stärker umkämpften Markt der Lieferwagen. Diese Position behält
der französische Hersteller bis heute. Der Renault Master und Renault Trafic,
zuverlässige, robuste und vielseitige Transporter entsprechen perfekt den
Bedürfnissen von mittelständischen und gröβeren Unternehmen und werden gerne
gewählt.